Der Aero-Club Dachau e.V wurde am 16.09.1950 von 26 Mitgliedern gegründet und unter der Nummer 25 in das Vereinsregister in Dachau eingetragen. Schon in den Jahren zuvor hatten sich Dachauer Luftsportler, ehemalige Flugzeugführer und Mechaniker zusammen gefunden. Ihre Bemühungen zielten auf die Wiederaufnahmen des Luftsports.
Da unter den Besatzungsstatuten der Alliierten Luftsport zunächst noch verboten war, musste der Bau eines doppelsitzigen Segelflugzeugs an diversen Orten in Dachau zunächst in aller Stille geschehen. Der „Doppelraab“, die erste Neukonstruktion und das erste Segelflugzeug, das nach 1945 gebaut wurde, erlangte 1951 das Licht der Öffentlichkeit und unter der D-1000 zugelassen (1951 war Luftsport wieder erlaubt). Die Taufe dieses Flugzeugs erfolgte am 29.07.1951 in Dachau auf dem Marktplatz. Der Flugzeugtyp war nach seinem Konstrukteur Fritz Raab benannt.
Da die Geschichte des „Doppelraab“ eng mit der Geschichte des ACD verbunden war, wählten die Mitglieder zwei Raben in einem Kreis als Vereinssymbol.
Doch zunächst galt es überhaupt erst einmal die Grundlagen für einen Flugbetrieb zu schaffen, ein Fluggelände zu finden, eine Startwinde und natürlich ein Flugzeug bereitzustellen. Nach mehreren Jahren Pionierarbeit sah sich der ACD in der Lage seine Infrastruktur zu erweitern, weitere Flieger anzuschaffen und für diese eine Halle auf dem Fluggelände in der Rothschwaige zu errichten. Die Mitglieder bauten außerdem eine selbstfahrende Startwinde, zudem übernahm der ACD von Scheibe Flugzeugbau einen Rohbau einer Mü13 E. Um Kosten zu sparen, stellten die Mitglieder das Flugzeug in mühevoller Arbeit selbst fertig.
Zunächst hatte der ACD seine Heimat auf dem Fluggelände Kräutergarten, 1955 erfolgte der Umzug auf das Segelfluggelände in der Rothschwaige. Die Werkstatt und die Unterstellmöglichkeit für die Flugzeuge befand sich in der sog. „DULAG“-Baracke in der Kufsteiner Straße in Dachau. Dieser Bau diente bis zum Bau der Clubanlagen in Gröbenried im Jahr 1986 als Werkstatt.
Es folgte eine Phase der Konsolidierung, in der der Flugzeugpark durch leistungsfähigere Segelflugzeuge erweitert wurde und durch den Kauf eines Scheibe-Falken der Eintritt in das „motorisierte“ Zeitalter vollzogen werden konnte. So hatte der ACD 1969 zwei Doppelsitzer, drei Einsitzer und einen Motorsegler vom Typ Scheibe SF-25 in Betrieb.
Da der Transport der Flugzeug von der Unterstellungsmöglichkeit in der Kufsteiner Straße zum Flugplatz in der Rothschwaige doch sehr aufwändig war, beschloss der Verein 1973 eine Segelflugzeughalle in Stahl-Fertigkonstruktion in Eigenleistung zu errichten. Die Halle gibt es heute noch und wird vom Kaninchenzüchterverein genutzt.
Eine Zäsur erreichte diese prosperierenden Jahre, als der ACD gezwungen war, sein angestammtes Fluggelände in der Rothschwaige aufgrund des Neubaus der B 471 zu verlassen. Der ACD war heimatlos geworden und fand zunächst in Oberschleißheim ein Asyl. Zahlreiche Mitglieder wanderten jedoch ab, nur ein harter Kern von wenigen ACD’lern glaubte an die Zukunft des Luftsports in Dachau und scheute keine Mühen, Anfang der 80er Jahre ein neues zu Hause auf dem Werksflugplatz der Firma Scheibe aufzubauen. In hoher Eigenleistung und durch hohen persönlichen Einsatz der Mitglieder, nicht zuletzt auch durch belastbare Kontakte zu Politik und Wirtschaft entstand die so sehnlich gewünschte neue Segelfliegerheimat auf dem Flugplatz in Dachau-Gröbenried, so wie sie heute noch besteht:
Das Werksfluggelände der Scheibe Flugzeugbau in Dachau-Gröbenried rückt ab 1979 in den Blick des ACD als potentielle neue Heimat im Landkreis Dachau. Nach mehrjährigen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, Behörden, Anliegern sowie der Firma Scheibe Flugzeugbau, war die Idee nach mühevoller Kärrnerarbeit zu einem beschlussfähigen, umsetzbaren Konzept geworden: 1982 kauft der ACD den Grund zum Bau einer Sportstättenanlage, im Juli 1983 ist Baubeginn der Flugzeughalle. Zusätzlich wird die Landebahn neu angelegt.
Nach dem Bau der Halle beginnt 1984 der zweite Bauabschnitt mit dem Bau der Werkstatt und des Clubheims. Im Juni 1985 konnte das Richtfest gefeiert werden, ein Jahr später fand eine große Einweihungsfeier der Clubanlagen statt.
Nachdem die finanzielle Last dieses gewaltigen Aufbauwerks abgetragen war, hatte der Verein wieder genug Spielraum, um in neues Fluggerät zu investieren. Über Jahre hinweg fanden immer mehr moderne, leistungsfähige Segelflugzeug Einzug in die selbst erbaute Halle und auch die Motorsegler zeichneten sich kontinuierlich durch mehr Pferdestärken aus. Den aktuellen technischen Höhepunkt dieser Entwicklung stellt der im Jahr 2006 beschaffte Discus 2ct dar, der sich durch ein Klapptriebwerk und eine Gleitzahl von 1: 50 auszeichnet. Mehr als doppelt so viel wie der Doppelraab von 1950!
Einhergehend mit der fortschreitenden Infrastruktur auf dem neuen Fluggelände wuchs auch der Verein von ca. 30 auf über 90 aktive Mitglieder. Der ACD zählt damit zu den größeren Luftsportvereinen in Bayern.
Die Zukunft des Vereins sah sich erst in jüngerer Zeit gefährdet, als das Fluggelände in Gröbenried veräußert werden sollte und es zunächst sehr unklar war, ob der ACD dieses übernehmen könnte oder ob gewerbliche Interessen dem Segelflug in Dachau ein schnelles Ende bereiten würden. Doch durch umsichtiges und geschicktes Handeln des Vorstands konnte der ACD den Flugplatz übernehmen und ist seit 2005 alleiniger Platzhalter.
Im Jahr 2010 feierte der ACD sein 60 jähriges Bestehen mit einem großen Flugplatzfest.
So steht der ACD nach nun über sechzig Jahren blendend da: mit einer einmaligen Infrastruktur im Großraum München, einem großen und ausgewogenen Flugzeugpark, einem ausgeprägten und harmonischen Vereinsleben und einer hervorragenden partnerschaftlichen Eingliederung in der Gemeinde Bergkirchen und der Stadt Dachau mit ihren Bürgern. Gäbe es nicht die unbefriedigende Situation der Luftraumstruktur um den Sonderlandeplatz Dachau-Gröbenried, so könnte man EDMD ohne Übertreibung als einzigartiges Luftsportparadies bezeichnen!
Die nun 60 Jahre währende „Erfolgsgeschichte ACD“ ist ganz besonders einigen engagierten Mitgliedern zu verdanken, die sich in der Vergangenheit und auch heute über die Maße hinaus für den Verein eingesetzt haben bzw. einsetzen und bereit waren bzw. sind, hohe persönliche Opfer zu erbringen. Ihnen gilt an dieser Stelle ganz besonderer Dank und allerhöchste Hochachtung für das Geleistete! So liegt es aber auch an den jetzigen Generationen von Mitgliedern, das Geschaffene zu bewahren, weiter auszubauen und für viele weitere Jahre Erfolgsgeschichte zu sorgen!